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Dienstag, 23. Januar 2007
Wu-Tang-Clan

Der Clan ]Der Wu-Tang Clan führte eine Organisationsreform in die Hip-Hop-Szene ein, die es so bis dahin nicht gab und die viele Nachahmer gefunden hat. Zwar war Auftreten und Organisation als „Posse“ (Freundeskreis, Gruppe) auch vorher schon in der Szene verbreitet, der Clan aber bildete ein wesentlich engeres und stark auf Vermarktung ausgerichtetes System, das im Laufe der Zeit immer mehr erweitert werden sollte. Der Clan mit seinen neun Mitgliedern ist die Kerngruppe, um die sich eine Vielzahl von Künstlern gruppiert. Alle Mitglieder des Clans sind auch als Solo-Künstler aktiv, haben eigene Plattenverträge und ein eigenes Management. Die künstlerische Leitung und die Entscheidungen darüber, was veröffentlicht wird, liegt in der Hand eines Mannes: RZA. Das Logo, eine stilisierte Fledermaus, war dabei so bekannt, dass das Magazin The Source es 1997 anstelle der Musiker auf das Cover setzte.

Gruppen wie die Ruff Ryders imitierten das Modell um das Jahr 2000. Die D.I.T.C. oder The Diplomats haben später erfolgreich das Konzept übernommen.

Um den Clan herum entstanden ebenfalls zahlreiche Firmen, die ihn in vielen Bereichen vermarkteten: die bekannteste dabei ist wahrscheinlich die Bekleidungsmarke Wu Wear. Die Clan-Mitglieder veröffentlichten einen Comic, bereits 1993 eine Web-Site und das Videospiel Shaolin Style. Mehrere Plattenlabel sind sehr Wu-nah. Neuestes Projekt ist das Label Wu-Latino, das mehrere Reggaeton- und Latin Hip Hop-Künstler unter Vertrag nahm.


Clan-Mitglieder [Bearbeiten]Robert Diggs alias RZA; Produzent und Rapper ist de facto Chef der Gruppe. Tritt auch als Prince Rakeem alias Abbott alias Rzarector alias Bobby Steels alias Bobby Digital auf.
Gary Grice alias GZA; Rapper, RZAs Cousin und einer der drei Gruppengründer. Tritt auch als The Genius alias Justice Maximillion auf. Die zwei Cousins GZA und RZA benannten sich nach dem Geräusch, das die Namen Genius und Robert ergeben würden, wenn sie auf einem Turntable gescracht würden. Die Namen werden also in einem Wort ausgesprochen, meistens mit einem vorangestellten Artikel, also etwa The R'sa und The Dsch'sa.
† Russell Jones alias Ol' Dirty Bastard; Rapper und einer der drei Gruppengründer. War auch als Solo-Rapper sehr erfolgreich, starb 2004 an einem Herzinfarkt, verursacht durch eine Überdosis Kokain und Tramadol. Trat auch als Dirt Dog alias ODB alias Dirt McGirt alias Big Baby Jesus alias Unique Ason alias Cyrus alias Joe Bananas alias Jesus alias BZA alias Osirus auf.
Clifford Smith alias Method Man; Rapper, neben Ol' Dirty Bastard der erfolgreichste Solo-Künstler der frühen Zeit. Tritt auch als Johnny Blaze alias Hot Nikkels alias Long John Silver Shakwon alias Ticallion Stallion alias The Iron Lung alias Methtical alias The MZA alias Mef alias Meth alias Mr. Mef auf.
Dennis Coles alias Ghostface Killah; Rapper, einziges Mitglied, dass die ganze Zeit über einen Vertrag als Solo-Künstler bei einem Major hatte, zur Zeit einziger Wu-Tang mit Veröffentlichungen, die auch außerhalb der Szene erfolgreich sind. Tritt auch als Tony Starks alias Ironman auf.
Jason Hunter alias Inspectah Deck alias "The Rebel INS", "Rollie Fingaz", "5th Brother" und "Manifesto". Agiert als Rapper und Produzent. Prägte maßgeblich das erste Wu-Tang Clan Album "Enter The Wu-Tang - 36 Chambers" mit seinen Parts auf den beiden Lead Singles "Protect Ya Neck" und "C.R.E.A.M.", die letztendlich das Fundament für den Erfolg des Wu-Tang Clan bildeten. Er veröffentlichte 1999 nach etlichen Verzögerungen sein Debut Album "Uncontrolled Substance", 2003 folgte dann "The Movement" und 2006 das "The Resident Patient" Mixtape, dass er über sein eigenes Label "Urban Icon" Records auf den Markt brachte.
Lamont Hawkins alias U-God; Rapper, musste wie Inspectah Deck lang auf ein Solo-Album warten. Zerstritt sich zwischenzeitlich mit RZA und verließ den Clan. Tritt auch als Baby U alias Golden Arms alias 4 Bar Killer alias Lucky Hands auf.
Corey Woods alias Raekwon; Rapper, ebenfalls früh solo erfolgreich. Tritt auch als Shallah Raekwon alias Chef alias Lou bzw. Lex Diamonds auf. 1995 veröffentlichte er eines der einflussreichsten Hip-Hop Alben der 1990er, welches den Namen "Only built 4 cuban Linx" trägt
Elgin Turner (alias Masta Killa; Rapper, musste bis 2004 mit seinem Solo-Album (No said Date) warten und steht für den Stil der Frühzeit. Tritt auch als Noodles alias Jamal Irief alias High Chief auf.
Der Status von Rapper Darryl Hill (alias Cappadonna alias Cappuchino alias Poppy Wardrobe King) scheint auch innerhalb des Clans bis heute ungeklärt. Tauchte das erste mal auf, nachdem ODB wegen Drogenvergehens im Gefängnis saß und füllte vollständigkeitshalber damit den neunten Platz im Clan.

Umfeld [Bearbeiten]Neben den eigentlichen Mitgliedern gehört auch noch ein Umfeld zur Gruppe. Dabei handelt es sich um Plattenlabel, Gruppen, die Wu-Tang-Mitglieder beinhalten, Rapper, die oft auf Wu-Tang-Alben Gastauftritte haben, Produzenten, die diese produzieren und andere.

Zu den Produzenten gehört Mathematics, der die Mitglieder schon aus der Frühzeit kennt und Platten in einem Stil produziert, der sehr an den frühen Stil der Gruppe erinnert. Der ebenfalls als Graffiti-Sprayer bekannte Mathematics entwarf unter anderem auch das Fledermaus-Logo der Gruppe. Die Wu-Elements True Master und 4th Disciple kennen die Gruppenmitglieder ebenfalls schon aus der Phase vor der Clan-Gründung. Sie co-produzierten ebenso wie Ol' Dirty Bastards Bruder 12 O'Clock Stücke auf der ersten LP produzierten allein unter anderem mehrere Tracks der zweiten Gruppen-LP. 4th Disciple konzentriert sich heute vor allem auf die Arbeit mit dem ebenfalls zum Umfeld gehörenden Gruppen Killarmy und Sunz Of Man. 12 O'Clock arbeitet nicht nur als Produzent, sondern trat auch als Rapper auf zahlreichen Alben auf und ist Mitglied bei Bklyn Zu.

Prominente Rapper aus dem Umfeld sind neben Cappadonna auch Streetlife und Killah Priest. Streetlife ist ein enger Freund von Method Man, trat seit Wu-Tang Forever (1997) auf allen Gruppen- und vielen Soloalben auf und ist neben Cappadonna am ehesten daran, ein zehntes offizielles Mitglied zu werden. Killah Priest ist Mitglied der Gravediggaz, der Horrorcore-Gruppe mit der RZA seine Solo-Veröffentlichungen produziert. Ol' Dirty Bastard bekam Hilfe der Gruppe Bklyn Zu bei seinen Solo-Alben. Der Name klingt wie Brooklyn Zoo, der Gegend aus der ODB eigentlich stammt und auf die er sich in seinen Lyrics des öfteren bezieht. Nach dem Tod von ODB werden sie 2006 ihr erstes eigenes Album veröffentlichen.

Die wahrscheinlich bekannteste Gruppe aus dem Umfeld sind Killarmy. Ihr gehört neben 4th Disciple auch RZAs jüngerer Bruder 9th Prince an. Die Gruppe veröffentlichte 1997, 1998 und 2001 Alben unter dem eigenen Namen. Die übrigen Mitglieder (Islord, Dom Pachino and Killa Sin) traten auch auf diversen Wu-Tang-Produktionen auf. Ebenfalls Familienverbindungen zum Clan hat GP Wu. In ihr rappt unter anderem Ghostface Killahs Cousin Pop Da Brown Horne. Ihr Debutalbum Don't Go Against the Grain erschien 1998 auf MCA Records.

Auch im näheren Umfeld des Clans ist Redman anzusiedeln, der unter anderem zusammen mit Method Man und O.D.B. verschiedene Tracks aufnahm. Mit Method Man drehte er auch den Film "How High" unter der Regie von Danny deVito. Der Soundtrack dazu gestaltete die Gruppe Cypress Hill, dessen Mitglied DJ Muggs zusammen mit GZA das Album "Grandmasters, DJ Muggs vs. GZA" aufnahm.

Nicht direkt als Musiker tätig sind zum Beispiel Divine, ein anderer jüngerer Bruder von RZA und Popa Wu. Während Divine als CEO der Wu Music Group arbeitet, ist Popa Wu Philosoph der 5-Percent-Nation. Er beeinflusste die Mitglieder stark in diese Richtung, Bezüge auf Lehren der 5-Percent-Nation treten in späteren Veröffentlichungen häufig auf. Popa Wu hält regelmäßig Lesungen über einzelne Wu-Tang-Tracks und veröffentlichte 2000 Visions Of The 10th Chamber; faktisch eine Zusammenstellung von diversen Wu-Tang-Tracks mit zwischenzeitlichen Sprachbeiträgen von Popa Wu.


Bandgeschichte [Bearbeiten]
Enter the 36 Chambers: Frühgeschichte bis 1993 [Bearbeiten]Die drei Gründer und Initiatoren waren GZA, Ol' Dirty Bastard und RZA. Sie waren auch die Gründer der Hip-Hop-Gruppe Force of the Imperial Master, die unter dem Namen ihres populärsten Tracks – All In Together Now Crew – bekannt wurde. Sie konnte das Interesse einiger Produzenten, darunter Biz Markie wecken, bekam aber letztlich keinen Plattenvertrag und auch die Szene reagierte nicht übermäßig begeistert auf die Gruppe. Sie löste sich deshalb in den frühen neunziger Jahren auf. RZA (als Prince Rakeem) und GZA (als The Genius) versuchten sich an Solo-Karrieren, bekamen auch Plattenverträge, blieben insgesamt aber weiter erfolglos. Ausgelöst durch ihre bisherigen Frustrationen mit der Musikindustrie, entwickelten sie ihren revolutionären Geschäftsplan.

RZA ist de facto der Entscheidungsträger in der Gruppe und produziert die Clan- und viele der Solo-Alben. Ab 1992 sammelten die drei die anderen Mitglieder des Clans zusammen: sie griffen dabei auf Freunde und Verwandte aus Staten Island (in Fachkreisen einfach nur "Shaolin" genannt) in New York City zurück. Die anderen Originalmitglieder sind Method Man, Ghostface Killah, Inspectah Deck, U-God, Raekwon und Masta Killa.

Den Gruppennamen haben sie – wie andere Hip-Hop-Acts auch – zu einem backronym gemacht. Dem Clan zufolge könnte er Witty Unpredictable Talent And Natural Game, Wisdom, Universe, Truth, Allah, Nation, and God oder We Usually Take All Niggaz Garments bedeuten.

Erste Bekanntheit in der Szene erlangte die Gruppe durch ihren 1993er Track Protect Ya Neck. Die Gruppe hatte trotzdem Probleme, einen Major-Vertrag zu unterzeichnen: zum Clan-Konzept gehörte es zwar, den Clan auf ein Label festzulegen, allen Mitgliedern aber die Freiheit zu geben, auch bei anderen Firmen zu veröffentlichen. Sie wollten so ihre Unabhängigkeit bewahren und eine stärkere Stellung gegenüber den großen Plattenfirmen einnehmen. Schließlich ließ sich Loud/RCA auf diese Bedingungen ein. Das Album Enter the Wu-Tang: 36 Chambers wurde ein weltweiter Erfolg und taucht heute regelmäßig in Bestes Hip-Hop-Album aller Zeiten-Zusammenstellungen auf. In Protect Ya Neck bringt GZA das künstlerische Konzept der Gruppe und ihr Verhältnis zu Major-Labeln auf den Punkt: Wer ist dein A&R. Ein Bergsteiger, der E-Gitarre spielt // Aber er kennt die Bedeutung von Hip Hop nicht, während er nach einem Krawatten-Anzug-Rap sucht, der sauberer ist als ein Stück Seife// Und ich bin das dreckigste Wesen in Sicht, um genau zu sein, holt die Mädchen und lasst uns Schlammcatchen.

Die Gruppe wurde schnell für ihre klaustrophobischen Texte, basslastige, experimentelle Breakbeats, sowie einen schrägen Sinn für Humor bekannt, die sie in eine Mythenwelt aus traditioneller chinesischer Volkskultur, Legenden und Stilmitteln von Martial-Arts-Filmen einbetteten. Das New Yorker Szenemagazin The Village Voice beschreibt sie 13 Jahre später als a sprawling collective of grimy, violent, hyperarticulate knuckleheads coming out of nowhere. [1]

Einen Einblick in ihren damaligen Stil gibt der Track Wu Tang:7th Chamber ihres Debütalbums. Insgesamt rappen auf dem Posse Cut sieben der Clanmitglieder. Gewaltszenarien, die immer wieder durch Humor gebrochen werden, nehmen einen großen Raum ein, ebenso wie verschiedene Selbstbezüge und der immer wieder vorgetragene Anspruch, die Hip-Hop-Szene zu verändern:

(Intro) Take that motherfucker

GOOD MORNING VIETNAM!! (...)
(Method Man) I be that insane nigga from the psycho ward
I'm on the trigger, plus I got the Wu-Tang sword
So how you figure that you can even fuck with mine? (...)
I'm like a sniper, hyper off the ginseng root
PLO style, buddha monks with the owls (...)
(RZA) Ya gettin stripped from ya garments, boy, run ya jewels
While the meth got me open like falopian tubes
I bring death to a snake when he least expect
(ODB) Are you, uh, ah, uh
Are you a warrior? Killer? Slicin shit like a samurah
The Ol' Dirty Bastard VUNDABAH
Ol' Dirty clan of terrorists
Comin atcha ass like a sorceress, shootin' that PISS! (...)
(GZA) Blaow! Now it's all over
Niggaz seeing pink hearts, yellow moons
orange stars and green clovers

(Intro) Nimm das, Motherfucker,

GOOD MORNING VIETNAM!!
(Method Man) Ich bin der verrückte Nigga aus der psychiatrischen Anstalt
Ich bin am Abzug und ich habe das Wu-Tang-Schwert
Denkst du etwa, du könntest dich mit mir anlegen? (...)
Ich bin wie ein Scharfschütze, hyperaktiv durch Ginseng
PLO-Stil, Buddha-Mönche mit ihren Eulen
(RZA) Junge, du wirst ausgezogen, rette deine Juwelen,
während das Gras mich öffnet, wie einen Eileiter
Bringe ich einer Schlange den Tod, wenn er es am wenigsten erwartet
(ODB) Bist du, uh, ah, uh
Bist du ein Krieger? Ein Killer? Ein Aufschneider wie ein Samurai
The Ol' Dirty Bastard WUNDERBAR
Ol´ Dirty Clan von Terroristen
Es kommt an deinen Arsch wie eine Zauberin, die Pisse schießend! (...)
(GZA) Blaow! Jetzt ist alles vorbei
Niggaz sehen rosa Herzen, gelbe Monde,
Orange Sterne und grünen Klee



Der Erfolg des Albums etablierte den Bandnamen und machte die Mitglieder bekannt genug, um GZA, RZA, Raekwon, Method Man und Ol' Dirty Bastard Solo-Verträge bei Majorlabeln zu ermöglichen. Getreu dem Konzept, sich eine möglichst große Unabhängigkeit von einer Plattenfirma zu erhalten, unterschrieben die Mitglieder ihre Verträge bei verschiedenen Firmen. Die Veröffentlichungen des Clan erschienen auf RCA, GZA unterschrieb bei Geffen, Ol' Dirty Bastard bei Elektra Records, Method Man bei Def Jam, Raekwon blieb bei RCA, Das Konzept für Gruppe und Solo-Künstler verschiedene Verträge zu schließen, behielt danach einige Jahre den Beinamen „Wu-Tang Deal“. Mittlerweile ist es in der Szene aber so weit verbreitet, dass es als Quasi-Standard keinen eigenen Namen mehr benötigt. Die Band ist auch berühmt für ihre Battle-Rap-Fertigkeiten.

Liquid Swords: Erfolgreiche Solo-Veröffentlichungen 1993-1997 [Bearbeiten]RZA begann die Gründung des Wu-Tang Clans mit einem „Fünfjahresplan“: er versprach den Gruppenmitgliedern, dass sie innerhalb von 5 Jahren die Hip-Hop-Welt erobern würden, wenn er die absolute Kontrolle über den künstlerischen Output der Gruppenmitgliedern hatte. Nachdem das erste Album einen immensen Eindruck bei Kritikern und in der Szene hinterlassen hatte, begann er, einzelne Clan-Mitglieder in die Öffentlichkeit zu bringen.

Das erste Nebenprojekt, das ein eigenes Album veröffentlichte, war RZAs eigenes Projekt Gravediggaz. Zusammen mit dem Produzenten Prince Paul (De La Soul) und den MCs Frukwan (Stetsasonic) und Poetic (Brothers Grimm), veröffentlichte er das Album Six Feet Deep, das wahrscheinlich kommerziell erfolgreichste Horrorcore-Album der Hip-Hop-Geschichte.

Bis 1997 produzierte RZA alle Veröffentlichung von Wu-Tang-Mitgliedern. Die ersten Solo-Veröffentlichungen setzten die Linie der 36 Chambers fort: Method Mans Tical entsprach musikalisch den 36 Chambers, Ol' Dirty Bastards Return to the 36 Chambers: The Dirty Version wirkte stärker auf das nötigste konzentriert, weniger eingängig und härter als die 36 Chambers, orientierte sich aber merklich daran.

Ende 1995 folgten dann die beiden Veröffentlichungen, die neben den Clan-Alben selbst am ehesten zu den Hip-Hop-Klassikern zählen: Raekwons Only Built 4 Cuban Linx war ein vielfältiges Epos, das im kriminellen Milieu angesiedelt war. Die Beats waren opulenter, RZA begann Streichinstrumente und Samples des klassischen Soul aus den 1960ern einzubauen. Mit dem Gastauftritt von Nas war erstmals ein Nicht-Wu-Tang-Künstler auf einem Wu-Tang-Album zu hören. GZAs Liquid Swords hatte ähnliche Anlagen zu einem Inner-City-Epos wie Raekwons Album, war jedoch textlich und musikalisch dunkler, RZA arbeitete dort viel mit Keyboards.

1996 folgte Ghostface Killah mit einem eigenen Album: Ironman bewegte sich in der Mitte zwischen dem sehr dunklen Liquid Swords und dem sentimentaleren Cuban Linx. In dieser Zeit ließ sich der Einfluss von RZA deutlich auf jedem Album hören; obwohl die Alben als Solo-Alben verkauft wurden, waren sie durch zahlreiche Gastauftritte andere Clan-Mitglieder geprägt. Raekwons und Ghostfaces Alben hatten nur zwei beziehungsweise drei echte Solo-Tracks, während auf anderen Tracks des Albums nur andere Wu-Tang-Mitglieder zu hören waren, nicht jedoch Raekwon oder Ghostface.

Nachdem alle Alben hervorragende Kritiken und Verkaufszahlen gesammelt hatten, waren auch die einzelnen Mitglieder als Solo-Künstler im Markt etabliert. Das Wu-Tang-Clan-Doppel-Album Wu-Tang Forever gab sich keine Mühe, sich dem Mainstream-Markt anzupassen. Die erste Singleauskopplung Triumph war ein neunminütiger „Posse Cut“ ohne Refrains; viele Raps des Albums waren beim zuhören nur schwer verständliche Stream-of-consciousness-Raps. Trotzdem verkaufte es sich in der ersten Woche nach Veröffentlichung 600.000 mal und stieg auf Platz 1 der Charts ein. Musikalisch baute es auf den letzten Solo-Veröffentlichungen auf: Keyboards und Streicher-Samples spielten eine wichtige Rolle, die Raps waren dunkel, mythisch und von der Lehren der Five Percent Nation beeinflusst. Erstmals gab RZA seine Rolle als Produzent auf, und ließ größere Teile des Albums von den Wu-Elements True Master und 4th Disciple produzieren. Die Live-Tour zum Album brach der Clan nach ungefähr der Hälfte der Tour ab; in der Musikpresse mutmaßten viele, es wäre zu Streitigkeiten innerhalb des Clans gekommen.

The Swarm: Expansion 1997-2000 [Bearbeiten]Nach seinen ersten Erfolgen expandierte der Clan rapide und produzierte und förderte vor allem das Clan-Umfeld: Cappadonna tauchte das erste mal auf Raekwons Debütalbum auf und nahm eine wichtige Rolle auf Ironman und Wu-Tang Forever ein. Seine Solo-LP The Pillage erschien 1998. Killah Priest veröffentlichte Heavy Mental mit großem Erfolg bei den Kritikern. Verschiedene Gruppen veröffentlichten ebenfalls Alben, die vom Clan produziert und gefördert wurden: Sunz of Man mit Killah Priest und Killarmy mit RZAs jüngerem Bruder. Die Compilation Wu Tang Killah Bees: The Swarm enthielt Solo-Veröffentlichungen verschiedener Mitglieder, stellte aber vor allem eine Vielzahl weiterer Crews vor, die enge Beziehungen zum Clan aufwiesen.

Daraufhin folgten weitere Solo-Veröffentlichungen der Mitglieder. Die vier Mitglieder, die bereits ein Album veröffentlicht hatten, schoben einen zweiten Release hinterher. Die meisten anderen Mitglieder veröffentlichten ihre erste Solo-LP, Ausnahme blieb Masta Killa, der bis 2004 mit seinen Debüt warten musste. RZA produzierte den Soundtrack für Jim Jarmuschs Film Ghost Dog – Der Weg des Samurai: diverse Clan-Mitglieder hatten Tracks auf dem Music inspired by the film-Album.

Zu den musikalisch weiterhin hochstehenden Veröffentlichungen der Mitglieder und bestimmter Freunde kamen jedoch auch zahlreiche mittelmäßige Produktionen unter dem Wu-Label, die auf wenig Gegenliebe bei Fans und Kritikern stießen: Die Platten von Popa Wu, Shyheim, GP Wu, Wu-Syndicate, die zweiten Veröffentlichungen von Gravediggaz und Killarmy, ein Best-Of-Album und eine B-Seiten-Sammlung beschädigten das Image des Wu-Tang Clans.

Die Veröffentlichungsflut zwischen 1997 und 2000 wird deshalb oft verantwortlich für den Popularitätseinbruch gemacht, der in dieser Zeit begann und sich nach 2000 massiv fortsetzte.[2] 2000 begann der Melody Maker eine Rezension mit Another month, another Wu-Tang side project. Die Reaktionen selbst auf die Solo-Alben der Clan-Mitglieder waren gemischt, die Verkaufszahlen sanken. Einzelne Alben wie Ghostface Killahs Veröffentlichungen begeisterten zwar weiterhin die Kritiker, während Method Man und Ol' Dirty Bastard sich als Solo-Künstler etablieren konnten: die Fähigkeit die Musikwelt zu revolutionieren und in Aufregung zu versetzen war dem Wu-Tang aber anscheinend über die Jahre abhanden gekommen. Oft beschwerten sich sowohl Kritiker als auch Fans, dass RZA mit seinem experimentellen und aufregenden Beats immer weniger produzierte. Immer mehr Produktionen stammten von solideren und berechenbarern Produzenten aus dem Umfeld oder wurden ganz an Außenseiter wie die Trackmasters Entertainment oder The Neptunes vergeben. Zahlreiche Alben, deren Veröffentlichung bereits angekündigt worden war, mussten verschoben werden, teilweise um mehrere Jahre.

Zu den künstlerischen Problemen kam das zunehmend exzentrische Verhalten von Ol' Dirty Bastard, das ihn regelmäßig in die Schlagzeilen und ins Gefängnis brachte. Bei den Grammy Awards 1998 protestierte er während Shawn Colvins Dankesrede auf der Bühne dagegen, dass der Clan nicht den Grammy für das beste Rap-Album gewonnen hatte. Er wurde mehrfach verhaftet, unter anderem für Körperverletzung, Nötigung, Ladendiebstahl, das Tragen passiver Bewaffnung und Kokainbesitz. Seine Probleme vergrößerten sich, da er regelmäßig Gerichtstermine ignorierte.

Trendsetter: Wu Wear [Bearbeiten]Ein weiteres Standbein schuf sich der Clan durch die Bekleidungsmarke Wu Wear, deren Produkte mittlerweile selbst einen Jahresumsatz in Millionenhöhe erwirtschaften. Ursprünglich nur als Reaktion auf zahlreiche Bootleg-Shirts entstanden, entwickelte sich daraus eine große Kollektion an Designerwear. Der Clan setzte damit einen Trend in der Street fashion-Produktion, dem ab 2000 auch zahlreiche andere Rapper folgten. Ludacris, Jay-Z, Puff Daddy, Busta Rhymes, Nelly und viele andere produzierten ebenfalls eigene Designerkleidung: viele der Rapper verdienen an ihren Bekleidungsmarken mittlerweile wesentlich mehr als an ihrer Musik.

The Yin and the Yang: Auflösungserscheinungen: 2000-2006 [Bearbeiten]Nach 1997 begannen sich Auflösungserscheinungen zu zeigen. Diverse Seiten- und Nebenprojekte hatten immer weniger mit dem Stil und Image des Clans zu tun. Eine neue Gruppenveröffentlichung folgte 2000 mit The W. Die Kritik reagierte positiv, wenn auch bei weitem nicht mehr so enthusiastisch wie ehedem, auf das Wu-Tang-Album. Die Single Gravel Pit, die durch ein extravagantes Video im Stil der Familie Feuerstein promoted wurde, wurde ein Hit. Bei den Aufnahmen zuThe W fehlte Ol' Dirty Bastard, der in Kalifornien im Gefängnis saß, da er seine letzten Bewährungsauflagen nicht eingehalten hatte. Während er in Haft eine Drogentherapie fast vollendet hatte, entkam er plötzlich, verschwand spurlos und trat überraschend bei der Record-Release-Party für The W auf der Bühne auf. Er konnte noch aus dem Club entkommen, wenig später fing ihn aber die Polizei in Philadelphia, die ihn nach New York City überstellte, wo er wegen Kokain-Besitzes ins Gefängnis kam.

RZA (als Bobby Digital) veröffentlichte kurz danach Digital Bullet, Ghostface Killah Bulletproof Wallets und Cappadonna The Yin and the Yang. Die bisher letzte Veröffentlichung des ganzen Clans folgte bereits 2001 mit Iron Flag, wieder war Ol' Dirty Bastard nicht beteiligt. Die Kritik reagierte überwiegend positiv.

Daraufhin folgten wieder viele Solo-Veröffentlichungen von GZA, Cappadonna, Method Man, Raekwon, Ghostface Killah, Inspectah Deck, Masta Killa und Mathematics. Die Reaktionen auf die Alben waren allerdings wenig enthusiastisch. Einzig Masta Killas No Said Date konnte die Fans und die Kritik begeistern, da er wieder wesentlich näher am ursprünglichen Wu-Tang-Sound lag; einzig Ghostfaces The Pretty Toney Album fand weiten Anklang in der Hip-Hop-Szene und im Mainstream. Allerdings war daran kein anderes Clan-Mitglied beteiligt: eine Situation, die vorher undenkbar gewesen wäre. Ghostface ist einer der wenigen, der die gesamte Zeit seit der Gründung einen Plattenvertrag bei einem Majorlabel hatte und regelmäßig von Kritikern bejubelte Platten veröffentlichte.

In diese Zeit fielen diverse Fernsehauftritte, die zwar die Popularität des Clans ausnutzten, aber nur wenig mit dem ursprünglichen künstlerischen Konzept zu tun hatten: Die Gruppe RZA, Cappadonna und Killarmy trat in der Episode „Adolf Hankler“ in der US-Sitcom The Larry Sanders Show auf. In einer der zwei Szenen singen sie den Song And Justice For All mit dem Filmcharakter Hank Kingsley. Einige Mitglieder der Gruppe spielten in zwei Sketchen in der Sendung Chappelle's Show des US-Kabelfernsehkanals Comedy Central mit. Der erste Sketch war in der Episode 107 (der Sketch hieß „Wu-Tang Financial“), in der RZA und GZA eine Investmentgesellschaft betreiben. Der zweite Sketch war Racial Draft 2004 in der Episode 201. Außerdem wirkten die Cousins GZA und RZA mit Bill Murray im Jim-Jarmusch-Film Coffee and Cigarettes mit. Nur der Soundtrack zum Film Kill Bill, den RZA 2003 produzierte, ließ eine künstlerische Nähe zum ursprünglichen Konzept erkennen.

U-God und Cappadonna beschwerten sich öffentlich, dass ihnen Tantiemen vorenthalten würden. U-God verglich in einer Pressekonferenz 2004 seine Mitgliedschaft im Clan mit Sklaverei und beschwerte sich, dass seine Solo-Karriere zugunsten von anderem Mitgliedern planmäßig unterdrückt worden sei. Er verließ den Clan, gründete eine eigene Gruppe, die Hillside Scramblers und veröffentlichte die DVD Rise Of A Fallen Soldier, die seine Probleme mit dem Clan und insbesondere RZA ausführlich schilderte. Der Konflikt eskalierte in einem emotionalen Telefongespräch zwischen den beiden innerhalb einer live-Radioshow, das jedoch mit eine Wiederannäherung endete und U-God letztendlich überzeugte wieder in den Clan einzusteigen.

Der genaue Status von Cappadonna innerhalb des Clans ist bis heute ungeklärt. Während er 1997 auf Wu-Tang Forever als featured und somit klar als Gast gekennzeichnet war, schien er 2000 auf the W ein reguläres Gruppenmitglied zu sein. Ebenfalls 2000 hatte der Clan aus der New Yorker Stadtzeitung Village Voice erfahren, dass Cappadonnas persönlicher Manager Michael Caruso als Informant für die New Yorker Polizei arbeitete. Raekwon stellte dann im selben Jahr in einer Radioshow fest, dass Cappadonna nie Mitglied gewesen wäre. Auf dem 2001er Album Iron Flag fehlt er ganz, hat aber wahrscheinlich noch an den Aufnahmen mitgewirkt und wurde erst nachträglich herausgeschnitten. Ein Bein von ihm ist noch auf dem Coverfoto zu entdecken; der Rest von ihm wurde anscheinend nachträglich aus dem Foto entfernt. Eine Woche vor dem Tourneestart 2006 erzählte er der Village Voice, er wisse immer noch nicht, ob er bei der Tour dabei sei und die anderen Mitglieder müssten sich darüber noch einigen.

Einzelne Mitglieder verließen New York City: Raekwon zog nach Atlanta, Ghostface Killah nach Miami, Cappadonna nach Baltimore.

Im Sommer 2004 machte sich die Gruppe, allen Gerüchte um Streit zum Trotz, ein erneutes mal auf große Tournee. So fanden im Rahmen dieser auch Konzerte in Europa statt, unter anderem in London, Paris und Amsterdam. Das einzige Deutschlandkonzert fand Anfang Juli 2004 in der Berliner Columbiahalle statt. Leider fehlten bei dieser Tournee Method Man und Ol' Dirty Bastard. Cappadonna, sowie Beretta 9 und Cilvaringz, waren jedoch dabei.

Am 13. November 2004 starb Ol' Dirty Bastard zwei Tage vor seinem Geburtstag an einer Überdosis Drogen. Dies geschah einen Tag nach dem bis 2006 letzten Konzert der Gruppe, an dem er nicht mehr teilnahm.

Im August 2006 ging der Clan ein weiteres mal gemeinsam auf Tour. Dieses mal konnten sie in knapp 17 Städten in den USA auftreten. Leider fand nur ein Konzert außerhalb der USA statt, in Oslo. Momentan gibt es Gerüchte, der Clan würde sich auflösen. Diese wurden aber direkt von höchst offizieller Seite dementiert und darin begründet, dass Ghostface und Method Man auf Tour sind, RZA an drei Filmen arbeite und ein großer Teil des Rests an ihren neuen Solo-Platten arbeitet. Diese spannen wiederum das Mastermind RZA ein weiteres mal ein, so dass eine gemeinsame Zusammenarbeit des ganzen Clans momentan leider nicht möglich ist. An Raekwons für 2006 geplantem Album Built 4 Cuban Linx 2 wollen wieder mehrere Mitglieder des Wu-Tang Clans teilnehmen. Für die mittelfristige Zukunft wurde bekannt gegeben, man solle ein neuen Wu-Tang-Album erwarten. Dies wird wohl das Kapitel "Wu-Tang Clan" schließen, wird vermutet.

Diskografie [Bearbeiten] Audio [Bearbeiten]1992: Demo-Tape
1993: Enter the Wu-Tang (36 Chambers)
1993: Enter the Wu-Tang (36 Chambers) Instrumentals
1993: Da Mystery Of Chessboxin' (Promo CD)
1994: Radio-One Freestyle Session
1997: Wu-Tang Forever 2CD
1998: The Swarm vol.1
1999: The RZA Hits
1999: Wu-Chronicles
1999: Funkmaster Flex Hits Mix (Unreleased Promo)
2000: Hidden Chambers Mix 2CD
2000: Taste The Pain (Original Soundtrack)
2000: The W
2000: Tony Touch & Wu-Tang Clan (Wu Fam Freestyles)
2001: Iron Flag
2001: Wu-Chronicles Chapter II
2001: Wu Banga Vol. 1
2001: Wu Banga Vol. 2
2001: Wu Banga Vol. 3
2001: Wu Banga Vol. 4
2001: Wu Banga Vol. 5
2001: Wu Banga Vol. 6
2001: I Can't Go To Sleep (Promo CD)
2002: The StingKiller Beez Vol.2
2003: Respect Mine (Promo VLS)
2003: Collective
2003: Last Live Concert
2003: Wu Tang Present... The Shaolin Style
2004: Disciples Of The 36 Chambers: Chapter I, Live-Aufnahmen
2004: J-Love & Wu-Tang - Return of the Swarm Pt 2
2004: Legend of the Wu-Tang Clan (Wu-Tang Clan`s Greatest Hits)
2005: Full Cycle Model 10304
2005: The Lost Anthology 2CD (Freestyles & Unreleased Tracks)
2005: Dreddy Kruger presents:Wu-Tang Meets The Indie Culture
Als offizielle Alben sind erschienen: Enter the Wu-Tang (1993), Wu-Tang Forever (1997), The W (2000) und Iron Flag (2001). Bei allen anderen handelt es sich entweder um Sampler, Promo CDs oder sogenannte unoffizielle Internetmixtapes, was ebenfalls auf die Kategorie "Rares" (s.u.) zutrifft.

Rares [Bearbeiten]Wu-Tang Clan Hidden Chambers 1-9 (9 Albums)
Wu-Tang Clan Rare Shit Vol. 1 (18 Tracks)
Wu-Tang Clan Unreleased, Rare & B-Sides (4CD)
Wu Bangas Volume 1-6 (6 Albums)
Wu Blendz (32 Tracks) Unreleased
Dynasty Vol.1 (19 Tracks)
Shaolin (18 Tracks)
Hier handelt es sich jedoch nicht um offiziell erschienene Alben!

DVD [Bearbeiten]1990: Shaolin Fist Of Fury
1990: Snakefist Of A Buddhist D
2001 (Streetdate): Sleeping Fist (Org. Release 1978)
2001 (Streetdate): Shaolin King Boxer (Org. Release 19??)
2001 (Streetdate): Return of the Deadly Blade (Org. Release 1981)
2002: Old Skool Kung Fu
2002 (Streetdate): Fearless Master (Org. Release 2002)
2002 (Streetdate): Kung Fu of 8 Drunkards (Org. Release 2002)
2002 (Streetdate): They Call Me Phat Dragon (Org. Release 1979)
2003: 5 DVD Disc Set - Volumes 6-10 - Special Collectors Edition
2003 (Streetdate): Sandman (Org. Release 19??)
2004: Disciples Of The 36 Chambers: Chapter II, Live-Aufnahmen
2005 (Streetdate): 18 Fatal Strikes (Org. Release 1981)
2005: Kung Fu Punishers
2005: Wrath Of The Avengers
2005 (Streetdate): Fists of Legends 2: Iron Bodyguards (Org. Release 1996)
2005 (Streetdate): 5 Element Kung Fu (Org. Release 19??)
2006 (Streetdate): Legend Of The Wu-Tang The Videos Der Clan [Bearbeiten]Der Wu-Tang Clan führte eine Organisationsreform in die Hip-Hop-Szene ein, die es so bis dahin nicht gab und die viele Nachahmer gefunden hat. Zwar war Auftreten und Organisation als „Posse“ (Freundeskreis, Gruppe) auch vorher schon in der Szene verbreitet, der Clan aber bildete ein wesentlich engeres und stark auf Vermarktung ausgerichtetes System, das im Laufe der Zeit immer mehr erweitert werden sollte. Der Clan mit seinen neun Mitgliedern ist die Kerngruppe, um die sich eine Vielzahl von Künstlern gruppiert. Alle Mitglieder des Clans sind auch als Solo-Künstler aktiv, haben eigene Plattenverträge und ein eigenes Management. Die künstlerische Leitung und die Entscheidungen darüber, was veröffentlicht wird, liegt in der Hand eines Mannes: RZA. Das Logo, eine stilisierte Fledermaus, war dabei so bekannt, dass das Magazin The Source es 1997 anstelle der Musiker auf das Cover setzte.

Gruppen wie die Ruff Ryders imitierten das Modell um das Jahr 2000. Die D.I.T.C. oder The Diplomats haben später erfolgreich das Konzept übernommen.

Um den Clan herum entstanden ebenfalls zahlreiche Firmen, die ihn in vielen Bereichen vermarkteten: die bekannteste dabei ist wahrscheinlich die Bekleidungsmarke Wu Wear. Die Clan-Mitglieder veröffentlichten einen Comic, bereits 1993 eine Web-Site und das Videospiel Shaolin Style. Mehrere Plattenlabel sind sehr Wu-nah. Neuestes Projekt ist das Label Wu-Latino, das mehrere Reggaeton- und Latin Hip Hop-Künstler unter Vertrag nahm.


Clan-Mitglieder [Bearbeiten]Robert Diggs alias RZA; Produzent und Rapper ist de facto Chef der Gruppe. Tritt auch als Prince Rakeem alias Abbott alias Rzarector alias Bobby Steels alias Bobby Digital auf.
Gary Grice alias GZA; Rapper, RZAs Cousin und einer der drei Gruppengründer. Tritt auch als The Genius alias Justice Maximillion auf. Die zwei Cousins GZA und RZA benannten sich nach dem Geräusch, das die Namen Genius und Robert ergeben würden, wenn sie auf einem Turntable gescracht würden. Die Namen werden also in einem Wort ausgesprochen, meistens mit einem vorangestellten Artikel, also etwa The R'sa und The Dsch'sa.
† Russell Jones alias Ol' Dirty Bastard; Rapper und einer der drei Gruppengründer. War auch als Solo-Rapper sehr erfolgreich, starb 2004 an einem Herzinfarkt, verursacht durch eine Überdosis Kokain und Tramadol. Trat auch als Dirt Dog alias ODB alias Dirt McGirt alias Big Baby Jesus alias Unique Ason alias Cyrus alias Joe Bananas alias Jesus alias BZA alias Osirus auf.
Clifford Smith alias Method Man; Rapper, neben Ol' Dirty Bastard der erfolgreichste Solo-Künstler der frühen Zeit. Tritt auch als Johnny Blaze alias Hot Nikkels alias Long John Silver Shakwon alias Ticallion Stallion alias The Iron Lung alias Methtical alias The MZA alias Mef alias Meth alias Mr. Mef auf.
Dennis Coles alias Ghostface Killah; Rapper, einziges Mitglied, dass die ganze Zeit über einen Vertrag als Solo-Künstler bei einem Major hatte, zur Zeit einziger Wu-Tang mit Veröffentlichungen, die auch außerhalb der Szene erfolgreich sind. Tritt auch als Tony Starks alias Ironman auf.
Jason Hunter alias Inspectah Deck alias "The Rebel INS", "Rollie Fingaz", "5th Brother" und "Manifesto". Agiert als Rapper und Produzent. Prägte maßgeblich das erste Wu-Tang Clan Album "Enter The Wu-Tang - 36 Chambers" mit seinen Parts auf den beiden Lead Singles "Protect Ya Neck" und "C.R.E.A.M.", die letztendlich das Fundament für den Erfolg des Wu-Tang Clan bildeten. Er veröffentlichte 1999 nach etlichen Verzögerungen sein Debut Album "Uncontrolled Substance", 2003 folgte dann "The Movement" und 2006 das "The Resident Patient" Mixtape, dass er über sein eigenes Label "Urban Icon" Records auf den Markt brachte.
Lamont Hawkins alias U-God; Rapper, musste wie Inspectah Deck lang auf ein Solo-Album warten. Zerstritt sich zwischenzeitlich mit RZA und verließ den Clan. Tritt auch als Baby U alias Golden Arms alias 4 Bar Killer alias Lucky Hands auf.
Corey Woods alias Raekwon; Rapper, ebenfalls früh solo erfolgreich. Tritt auch als Shallah Raekwon alias Chef alias Lou bzw. Lex Diamonds auf. 1995 veröffentlichte er eines der einflussreichsten Hip-Hop Alben der 1990er, welches den Namen "Only built 4 cuban Linx" trägt
Elgin Turner (alias Masta Killa; Rapper, musste bis 2004 mit seinem Solo-Album (No said Date) warten und steht für den Stil der Frühzeit. Tritt auch als Noodles alias Jamal Irief alias High Chief auf.
Der Status von Rapper Darryl Hill (alias Cappadonna alias Cappuchino alias Poppy Wardrobe King) scheint auch innerhalb des Clans bis heute ungeklärt. Tauchte das erste mal auf, nachdem ODB wegen Drogenvergehens im Gefängnis saß und füllte vollständigkeitshalber damit den neunten Platz im Clan.

Umfeld [Bearbeiten]Neben den eigentlichen Mitgliedern gehört auch noch ein Umfeld zur Gruppe. Dabei handelt es sich um Plattenlabel, Gruppen, die Wu-Tang-Mitglieder beinhalten, Rapper, die oft auf Wu-Tang-Alben Gastauftritte haben, Produzenten, die diese produzieren und andere.

Zu den Produzenten gehört Mathematics, der die Mitglieder schon aus der Frühzeit kennt und Platten in einem Stil produziert, der sehr an den frühen Stil der Gruppe erinnert. Der ebenfalls als Graffiti-Sprayer bekannte Mathematics entwarf unter anderem auch das Fledermaus-Logo der Gruppe. Die Wu-Elements True Master und 4th Disciple kennen die Gruppenmitglieder ebenfalls schon aus der Phase vor der Clan-Gründung. Sie co-produzierten ebenso wie Ol' Dirty Bastards Bruder 12 O'Clock Stücke auf der ersten LP produzierten allein unter anderem mehrere Tracks der zweiten Gruppen-LP. 4th Disciple konzentriert sich heute vor allem auf die Arbeit mit dem ebenfalls zum Umfeld gehörenden Gruppen Killarmy und Sunz Of Man. 12 O'Clock arbeitet nicht nur als Produzent, sondern trat auch als Rapper auf zahlreichen Alben auf und ist Mitglied bei Bklyn Zu.

Prominente Rapper aus dem Umfeld sind neben Cappadonna auch Streetlife und Killah Priest. Streetlife ist ein enger Freund von Method Man, trat seit Wu-Tang Forever (1997) auf allen Gruppen- und vielen Soloalben auf und ist neben Cappadonna am ehesten daran, ein zehntes offizielles Mitglied zu werden. Killah Priest ist Mitglied der Gravediggaz, der Horrorcore-Gruppe mit der RZA seine Solo-Veröffentlichungen produziert. Ol' Dirty Bastard bekam Hilfe der Gruppe Bklyn Zu bei seinen Solo-Alben. Der Name klingt wie Brooklyn Zoo, der Gegend aus der ODB eigentlich stammt und auf die er sich in seinen Lyrics des öfteren bezieht. Nach dem Tod von ODB werden sie 2006 ihr erstes eigenes Album veröffentlichen.

Die wahrscheinlich bekannteste Gruppe aus dem Umfeld sind Killarmy. Ihr gehört neben 4th Disciple auch RZAs jüngerer Bruder 9th Prince an. Die Gruppe veröffentlichte 1997, 1998 und 2001 Alben unter dem eigenen Namen. Die übrigen Mitglieder (Islord, Dom Pachino and Killa Sin) traten auch auf diversen Wu-Tang-Produktionen auf. Ebenfalls Familienverbindungen zum Clan hat GP Wu. In ihr rappt unter anderem Ghostface Killahs Cousin Pop Da Brown Horne. Ihr Debutalbum Don't Go Against the Grain erschien 1998 auf MCA Records.

Auch im näheren Umfeld des Clans ist Redman anzusiedeln, der unter anderem zusammen mit Method Man und O.D.B. verschiedene Tracks aufnahm. Mit Method Man drehte er auch den Film "How High" unter der Regie von Danny deVito. Der Soundtrack dazu gestaltete die Gruppe Cypress Hill, dessen Mitglied DJ Muggs zusammen mit GZA das Album "Grandmasters, DJ Muggs vs. GZA" aufnahm.

Nicht direkt als Musiker tätig sind zum Beispiel Divine, ein anderer jüngerer Bruder von RZA und Popa Wu. Während Divine als CEO der Wu Music Group arbeitet, ist Popa Wu Philosoph der 5-Percent-Nation. Er beeinflusste die Mitglieder stark in diese Richtung, Bezüge auf Lehren der 5-Percent-Nation treten in späteren Veröffentlichungen häufig auf. Popa Wu hält regelmäßig Lesungen über einzelne Wu-Tang-Tracks und veröffentlichte 2000 Visions Of The 10th Chamber; faktisch eine Zusammenstellung von diversen Wu-Tang-Tracks mit zwischenzeitlichen Sprachbeiträgen von Popa Wu.


Bandgeschichte [Bearbeiten]
Enter the 36 Chambers: Frühgeschichte bis 1993 [Bearbeiten]Die drei Gründer und Initiatoren waren GZA, Ol' Dirty Bastard und RZA. Sie waren auch die Gründer der Hip-Hop-Gruppe Force of the Imperial Master, die unter dem Namen ihres populärsten Tracks – All In Together Now Crew – bekannt wurde. Sie konnte das Interesse einiger Produzenten, darunter Biz Markie wecken, bekam aber letztlich keinen Plattenvertrag und auch die Szene reagierte nicht übermäßig begeistert auf die Gruppe. Sie löste sich deshalb in den frühen neunziger Jahren auf. RZA (als Prince Rakeem) und GZA (als The Genius) versuchten sich an Solo-Karrieren, bekamen auch Plattenverträge, blieben insgesamt aber weiter erfolglos. Ausgelöst durch ihre bisherigen Frustrationen mit der Musikindustrie, entwickelten sie ihren revolutionären Geschäftsplan.

RZA ist de facto der Entscheidungsträger in der Gruppe und produziert die Clan- und viele der Solo-Alben. Ab 1992 sammelten die drei die anderen Mitglieder des Clans zusammen: sie griffen dabei auf Freunde und Verwandte aus Staten Island (in Fachkreisen einfach nur "Shaolin" genannt) in New York City zurück. Die anderen Originalmitglieder sind Method Man, Ghostface Killah, Inspectah Deck, U-God, Raekwon und Masta Killa.

Den Gruppennamen haben sie – wie andere Hip-Hop-Acts auch – zu einem backronym gemacht. Dem Clan zufolge könnte er Witty Unpredictable Talent And Natural Game, Wisdom, Universe, Truth, Allah, Nation, and God oder We Usually Take All Niggaz Garments bedeuten.

Erste Bekanntheit in der Szene erlangte die Gruppe durch ihren 1993er Track Protect Ya Neck. Die Gruppe hatte trotzdem Probleme, einen Major-Vertrag zu unterzeichnen: zum Clan-Konzept gehörte es zwar, den Clan auf ein Label festzulegen, allen Mitgliedern aber die Freiheit zu geben, auch bei anderen Firmen zu veröffentlichen. Sie wollten so ihre Unabhängigkeit bewahren und eine stärkere Stellung gegenüber den großen Plattenfirmen einnehmen. Schließlich ließ sich Loud/RCA auf diese Bedingungen ein. Das Album Enter the Wu-Tang: 36 Chambers wurde ein weltweiter Erfolg und taucht heute regelmäßig in Bestes Hip-Hop-Album aller Zeiten-Zusammenstellungen auf. In Protect Ya Neck bringt GZA das künstlerische Konzept der Gruppe und ihr Verhältnis zu Major-Labeln auf den Punkt: Wer ist dein A&R. Ein Bergsteiger, der E-Gitarre spielt // Aber er kennt die Bedeutung von Hip Hop nicht, während er nach einem Krawatten-Anzug-Rap sucht, der sauberer ist als ein Stück Seife// Und ich bin das dreckigste Wesen in Sicht, um genau zu sein, holt die Mädchen und lasst uns Schlammcatchen.

Die Gruppe wurde schnell für ihre klaustrophobischen Texte, basslastige, experimentelle Breakbeats, sowie einen schrägen Sinn für Humor bekannt, die sie in eine Mythenwelt aus traditioneller chinesischer Volkskultur, Legenden und Stilmitteln von Martial-Arts-Filmen einbetteten. Das New Yorker Szenemagazin The Village Voice beschreibt sie 13 Jahre später als a sprawling collective of grimy, violent, hyperarticulate knuckleheads coming out of nowhere. [1]

Einen Einblick in ihren damaligen Stil gibt der Track Wu Tang:7th Chamber ihres Debütalbums. Insgesamt rappen auf dem Posse Cut sieben der Clanmitglieder. Gewaltszenarien, die immer wieder durch Humor gebrochen werden, nehmen einen großen Raum ein, ebenso wie verschiedene Selbstbezüge und der immer wieder vorgetragene Anspruch, die Hip-Hop-Szene zu verändern:

(Intro) Take that motherfucker

GOOD MORNING VIETNAM!! (...)
(Method Man) I be that insane nigga from the psycho ward
I'm on the trigger, plus I got the Wu-Tang sword
So how you figure that you can even fuck with mine? (...)
I'm like a sniper, hyper off the ginseng root
PLO style, buddha monks with the owls (...)
(RZA) Ya gettin stripped from ya garments, boy, run ya jewels
While the meth got me open like falopian tubes
I bring death to a snake when he least expect
(ODB) Are you, uh, ah, uh
Are you a warrior? Killer? Slicin shit like a samurah
The Ol' Dirty Bastard VUNDABAH
Ol' Dirty clan of terrorists
Comin atcha ass like a sorceress, shootin' that PISS! (...)
(GZA) Blaow! Now it's all over
Niggaz seeing pink hearts, yellow moons
orange stars and green clovers

(Intro) Nimm das, Motherfucker,

GOOD MORNING VIETNAM!!
(Method Man) Ich bin der verrückte Nigga aus der psychiatrischen Anstalt
Ich bin am Abzug und ich habe das Wu-Tang-Schwert
Denkst du etwa, du könntest dich mit mir anlegen? (...)
Ich bin wie ein Scharfschütze, hyperaktiv durch Ginseng
PLO-Stil, Buddha-Mönche mit ihren Eulen
(RZA) Junge, du wirst ausgezogen, rette deine Juwelen,
während das Gras mich öffnet, wie einen Eileiter
Bringe ich einer Schlange den Tod, wenn er es am wenigsten erwartet
(ODB) Bist du, uh, ah, uh
Bist du ein Krieger? Ein Killer? Ein Aufschneider wie ein Samurai
The Ol' Dirty Bastard WUNDERBAR
Ol´ Dirty Clan von Terroristen
Es kommt an deinen Arsch wie eine Zauberin, die Pisse schießend! (...)
(GZA) Blaow! Jetzt ist alles vorbei
Niggaz sehen rosa Herzen, gelbe Monde,
Orange Sterne und grünen Klee



Der Erfolg des Albums etablierte den Bandnamen und machte die Mitglieder bekannt genug, um GZA, RZA, Raekwon, Method Man und Ol' Dirty Bastard Solo-Verträge bei Majorlabeln zu ermöglichen. Getreu dem Konzept, sich eine möglichst große Unabhängigkeit von einer Plattenfirma zu erhalten, unterschrieben die Mitglieder ihre Verträge bei verschiedenen Firmen. Die Veröffentlichungen des Clan erschienen auf RCA, GZA unterschrieb bei Geffen, Ol' Dirty Bastard bei Elektra Records, Method Man bei Def Jam, Raekwon blieb bei RCA, Das Konzept für Gruppe und Solo-Künstler verschiedene Verträge zu schließen, behielt danach einige Jahre den Beinamen „Wu-Tang Deal“. Mittlerweile ist es in der Szene aber so weit verbreitet, dass es als Quasi-Standard keinen eigenen Namen mehr benötigt. Die Band ist auch berühmt für ihre Battle-Rap-Fertigkeiten.

Liquid Swords: Erfolgreiche Solo-Veröffentlichungen 1993-1997 [Bearbeiten]RZA begann die Gründung des Wu-Tang Clans mit einem „Fünfjahresplan“: er versprach den Gruppenmitgliedern, dass sie innerhalb von 5 Jahren die Hip-Hop-Welt erobern würden, wenn er die absolute Kontrolle über den künstlerischen Output der Gruppenmitgliedern hatte. Nachdem das erste Album einen immensen Eindruck bei Kritikern und in der Szene hinterlassen hatte, begann er, einzelne Clan-Mitglieder in die Öffentlichkeit zu bringen.

Das erste Nebenprojekt, das ein eigenes Album veröffentlichte, war RZAs eigenes Projekt Gravediggaz. Zusammen mit dem Produzenten Prince Paul (De La Soul) und den MCs Frukwan (Stetsasonic) und Poetic (Brothers Grimm), veröffentlichte er das Album Six Feet Deep, das wahrscheinlich kommerziell erfolgreichste Horrorcore-Album der Hip-Hop-Geschichte.

Bis 1997 produzierte RZA alle Veröffentlichung von Wu-Tang-Mitgliedern. Die ersten Solo-Veröffentlichungen setzten die Linie der 36 Chambers fort: Method Mans Tical entsprach musikalisch den 36 Chambers, Ol' Dirty Bastards Return to the 36 Chambers: The Dirty Version wirkte stärker auf das nötigste konzentriert, weniger eingängig und härter als die 36 Chambers, orientierte sich aber merklich daran.

Ende 1995 folgten dann die beiden Veröffentlichungen, die neben den Clan-Alben selbst am ehesten zu den Hip-Hop-Klassikern zählen: Raekwons Only Built 4 Cuban Linx war ein vielfältiges Epos, das im kriminellen Milieu angesiedelt war. Die Beats waren opulenter, RZA begann Streichinstrumente und Samples des klassischen Soul aus den 1960ern einzubauen. Mit dem Gastauftritt von Nas war erstmals ein Nicht-Wu-Tang-Künstler auf einem Wu-Tang-Album zu hören. GZAs Liquid Swords hatte ähnliche Anlagen zu einem Inner-City-Epos wie Raekwons Album, war jedoch textlich und musikalisch dunkler, RZA arbeitete dort viel mit Keyboards.

1996 folgte Ghostface Killah mit einem eigenen Album: Ironman bewegte sich in der Mitte zwischen dem sehr dunklen Liquid Swords und dem sentimentaleren Cuban Linx. In dieser Zeit ließ sich der Einfluss von RZA deutlich auf jedem Album hören; obwohl die Alben als Solo-Alben verkauft wurden, waren sie durch zahlreiche Gastauftritte andere Clan-Mitglieder geprägt. Raekwons und Ghostfaces Alben hatten nur zwei beziehungsweise drei echte Solo-Tracks, während auf anderen Tracks des Albums nur andere Wu-Tang-Mitglieder zu hören waren, nicht jedoch Raekwon oder Ghostface.

Nachdem alle Alben hervorragende Kritiken und Verkaufszahlen gesammelt hatten, waren auch die einzelnen Mitglieder als Solo-Künstler im Markt etabliert. Das Wu-Tang-Clan-Doppel-Album Wu-Tang Forever gab sich keine Mühe, sich dem Mainstream-Markt anzupassen. Die erste Singleauskopplung Triumph war ein neunminütiger „Posse Cut“ ohne Refrains; viele Raps des Albums waren beim zuhören nur schwer verständliche Stream-of-consciousness-Raps. Trotzdem verkaufte es sich in der ersten Woche nach Veröffentlichung 600.000 mal und stieg auf Platz 1 der Charts ein. Musikalisch baute es auf den letzten Solo-Veröffentlichungen auf: Keyboards und Streicher-Samples spielten eine wichtige Rolle, die Raps waren dunkel, mythisch und von der Lehren der Five Percent Nation beeinflusst. Erstmals gab RZA seine Rolle als Produzent auf, und ließ größere Teile des Albums von den Wu-Elements True Master und 4th Disciple produzieren. Die Live-Tour zum Album brach der Clan nach ungefähr der Hälfte der Tour ab; in der Musikpresse mutmaßten viele, es wäre zu Streitigkeiten innerhalb des Clans gekommen.

The Swarm: Expansion 1997-2000 [Bearbeiten]Nach seinen ersten Erfolgen expandierte der Clan rapide und produzierte und förderte vor allem das Clan-Umfeld: Cappadonna tauchte das erste mal auf Raekwons Debütalbum auf und nahm eine wichtige Rolle auf Ironman und Wu-Tang Forever ein. Seine Solo-LP The Pillage erschien 1998. Killah Priest veröffentlichte Heavy Mental mit großem Erfolg bei den Kritikern. Verschiedene Gruppen veröffentlichten ebenfalls Alben, die vom Clan produziert und gefördert wurden: Sunz of Man mit Killah Priest und Killarmy mit RZAs jüngerem Bruder. Die Compilation Wu Tang Killah Bees: The Swarm enthielt Solo-Veröffentlichungen verschiedener Mitglieder, stellte aber vor allem eine Vielzahl weiterer Crews vor, die enge Beziehungen zum Clan aufwiesen.

Daraufhin folgten weitere Solo-Veröffentlichungen der Mitglieder. Die vier Mitglieder, die bereits ein Album veröffentlicht hatten, schoben einen zweiten Release hinterher. Die meisten anderen Mitglieder veröffentlichten ihre erste Solo-LP, Ausnahme blieb Masta Killa, der bis 2004 mit seinen Debüt warten musste. RZA produzierte den Soundtrack für Jim Jarmuschs Film Ghost Dog – Der Weg des Samurai: diverse Clan-Mitglieder hatten Tracks auf dem Music inspired by the film-Album.

Zu den musikalisch weiterhin hochstehenden Veröffentlichungen der Mitglieder und bestimmter Freunde kamen jedoch auch zahlreiche mittelmäßige Produktionen unter dem Wu-Label, die auf wenig Gegenliebe bei Fans und Kritikern stießen: Die Platten von Popa Wu, Shyheim, GP Wu, Wu-Syndicate, die zweiten Veröffentlichungen von Gravediggaz und Killarmy, ein Best-Of-Album und eine B-Seiten-Sammlung beschädigten das Image des Wu-Tang Clans.

Die Veröffentlichungsflut zwischen 1997 und 2000 wird deshalb oft verantwortlich für den Popularitätseinbruch gemacht, der in dieser Zeit begann und sich nach 2000 massiv fortsetzte.[2] 2000 begann der Melody Maker eine Rezension mit Another month, another Wu-Tang side project. Die Reaktionen selbst auf die Solo-Alben der Clan-Mitglieder waren gemischt, die Verkaufszahlen sanken. Einzelne Alben wie Ghostface Killahs Veröffentlichungen begeisterten zwar weiterhin die Kritiker, während Method Man und Ol' Dirty Bastard sich als Solo-Künstler etablieren konnten: die Fähigkeit die Musikwelt zu revolutionieren und in Aufregung zu versetzen war dem Wu-Tang aber anscheinend über die Jahre abhanden gekommen. Oft beschwerten sich sowohl Kritiker als auch Fans, dass RZA mit seinem experimentellen und aufregenden Beats immer weniger produzierte. Immer mehr Produktionen stammten von solideren und berechenbarern Produzenten aus dem Umfeld oder wurden ganz an Außenseiter wie die Trackmasters Entertainment oder The Neptunes vergeben. Zahlreiche Alben, deren Veröffentlichung bereits angekündigt worden war, mussten verschoben werden, teilweise um mehrere Jahre.

Zu den künstlerischen Problemen kam das zunehmend exzentrische Verhalten von Ol' Dirty Bastard, das ihn regelmäßig in die Schlagzeilen und ins Gefängnis brachte. Bei den Grammy Awards 1998 protestierte er während Shawn Colvins Dankesrede auf der Bühne dagegen, dass der Clan nicht den Grammy für das beste Rap-Album gewonnen hatte. Er wurde mehrfach verhaftet, unter anderem für Körperverletzung, Nötigung, Ladendiebstahl, das Tragen passiver Bewaffnung und Kokainbesitz. Seine Probleme vergrößerten sich, da er regelmäßig Gerichtstermine ignorierte.

Trendsetter: Wu Wear [Bearbeiten]Ein weiteres Standbein schuf sich der Clan durch die Bekleidungsmarke Wu Wear, deren Produkte mittlerweile selbst einen Jahresumsatz in Millionenhöhe erwirtschaften. Ursprünglich nur als Reaktion auf zahlreiche Bootleg-Shirts entstanden, entwickelte sich daraus eine große Kollektion an Designerwear. Der Clan setzte damit einen Trend in der Street fashion-Produktion, dem ab 2000 auch zahlreiche andere Rapper folgten. Ludacris, Jay-Z, Puff Daddy, Busta Rhymes, Nelly und viele andere produzierten ebenfalls eigene Designerkleidung: viele der Rapper verdienen an ihren Bekleidungsmarken mittlerweile wesentlich mehr als an ihrer Musik.

The Yin and the Yang: Auflösungserscheinungen: 2000-2006 [Bearbeiten]Nach 1997 begannen sich Auflösungserscheinungen zu zeigen. Diverse Seiten- und Nebenprojekte hatten immer weniger mit dem Stil und Image des Clans zu tun. Eine neue Gruppenveröffentlichung folgte 2000 mit The W. Die Kritik reagierte positiv, wenn auch bei weitem nicht mehr so enthusiastisch wie ehedem, auf das Wu-Tang-Album. Die Single Gravel Pit, die durch ein extravagantes Video im Stil der Familie Feuerstein promoted wurde, wurde ein Hit. Bei den Aufnahmen zuThe W fehlte Ol' Dirty Bastard, der in Kalifornien im Gefängnis saß, da er seine letzten Bewährungsauflagen nicht eingehalten hatte. Während er in Haft eine Drogentherapie fast vollendet hatte, entkam er plötzlich, verschwand spurlos und trat überraschend bei der Record-Release-Party für The W auf der Bühne auf. Er konnte noch aus dem Club entkommen, wenig später fing ihn aber die Polizei in Philadelphia, die ihn nach New York City überstellte, wo er wegen Kokain-Besitzes ins Gefängnis kam.

RZA (als Bobby Digital) veröffentlichte kurz danach Digital Bullet, Ghostface Killah Bulletproof Wallets und Cappadonna The Yin and the Yang. Die bisher letzte Veröffentlichung des ganzen Clans folgte bereits 2001 mit Iron Flag, wieder war Ol' Dirty Bastard nicht beteiligt. Die Kritik reagierte überwiegend positiv.

Daraufhin folgten wieder viele Solo-Veröffentlichungen von GZA, Cappadonna, Method Man, Raekwon, Ghostface Killah, Inspectah Deck, Masta Killa und Mathematics. Die Reaktionen auf die Alben waren allerdings wenig enthusiastisch. Einzig Masta Killas No Said Date konnte die Fans und die Kritik begeistern, da er wieder wesentlich näher am ursprünglichen Wu-Tang-Sound lag; einzig Ghostfaces The Pretty Toney Album fand weiten Anklang in der Hip-Hop-Szene und im Mainstream. Allerdings war daran kein anderes Clan-Mitglied beteiligt: eine Situation, die vorher undenkbar gewesen wäre. Ghostface ist einer der wenigen, der die gesamte Zeit seit der Gründung einen Plattenvertrag bei einem Majorlabel hatte und regelmäßig von Kritikern bejubelte Platten veröffentlichte.

In diese Zeit fielen diverse Fernsehauftritte, die zwar die Popularität des Clans ausnutzten, aber nur wenig mit dem ursprünglichen künstlerischen Konzept zu tun hatten: Die Gruppe RZA, Cappadonna und Killarmy trat in der Episode „Adolf Hankler“ in der US-Sitcom The Larry Sanders Show auf. In einer der zwei Szenen singen sie den Song And Justice For All mit dem Filmcharakter Hank Kingsley. Einige Mitglieder der Gruppe spielten in zwei Sketchen in der Sendung Chappelle's Show des US-Kabelfernsehkanals Comedy Central mit. Der erste Sketch war in der Episode 107 (der Sketch hieß „Wu-Tang Financial“), in der RZA und GZA eine Investmentgesellschaft betreiben. Der zweite Sketch war Racial Draft 2004 in der Episode 201. Außerdem wirkten die Cousins GZA und RZA mit Bill Murray im Jim-Jarmusch-Film Coffee and Cigarettes mit. Nur der Soundtrack zum Film Kill Bill, den RZA 2003 produzierte, ließ eine künstlerische Nähe zum ursprünglichen Konzept erkennen.

U-God und Cappadonna beschwerten sich öffentlich, dass ihnen Tantiemen vorenthalten würden. U-God verglich in einer Pressekonferenz 2004 seine Mitgliedschaft im Clan mit Sklaverei und beschwerte sich, dass seine Solo-Karriere zugunsten von anderem Mitgliedern planmäßig unterdrückt worden sei. Er verließ den Clan, gründete eine eigene Gruppe, die Hillside Scramblers und veröffentlichte die DVD Rise Of A Fallen Soldier, die seine Probleme mit dem Clan und insbesondere RZA ausführlich schilderte. Der Konflikt eskalierte in einem emotionalen Telefongespräch zwischen den beiden innerhalb einer live-Radioshow, das jedoch mit eine Wiederannäherung endete und U-God letztendlich überzeugte wieder in den Clan einzusteigen.

Der genaue Status von Cappadonna innerhalb des Clans ist bis heute ungeklärt. Während er 1997 auf Wu-Tang Forever als featured und somit klar als Gast gekennzeichnet war, schien er 2000 auf the W ein reguläres Gruppenmitglied zu sein. Ebenfalls 2000 hatte der Clan aus der New Yorker Stadtzeitung Village Voice erfahren, dass Cappadonnas persönlicher Manager Michael Caruso als Informant für die New Yorker Polizei arbeitete. Raekwon stellte dann im selben Jahr in einer Radioshow fest, dass Cappadonna nie Mitglied gewesen wäre. Auf dem 2001er Album Iron Flag fehlt er ganz, hat aber wahrscheinlich noch an den Aufnahmen mitgewirkt und wurde erst nachträglich herausgeschnitten. Ein Bein von ihm ist noch auf dem Coverfoto zu entdecken; der Rest von ihm wurde anscheinend nachträglich aus dem Foto entfernt. Eine Woche vor dem Tourneestart 2006 erzählte er der Village Voice, er wisse immer noch nicht, ob er bei der Tour dabei sei und die anderen Mitglieder müssten sich darüber noch einigen.

Einzelne Mitglieder verließen New York City: Raekwon zog nach Atlanta, Ghostface Killah nach Miami, Cappadonna nach Baltimore.

Im Sommer 2004 machte sich die Gruppe, allen Gerüchte um Streit zum Trotz, ein erneutes mal auf große Tournee. So fanden im Rahmen dieser auch Konzerte in Europa statt, unter anderem in London, Paris und Amsterdam. Das einzige Deutschlandkonzert fand Anfang Juli 2004 in der Berliner Columbiahalle statt. Leider fehlten bei dieser Tournee Method Man und Ol' Dirty Bastard. Cappadonna, sowie Beretta 9 und Cilvaringz, waren jedoch dabei.

Am 13. November 2004 starb Ol' Dirty Bastard zwei Tage vor seinem Geburtstag an einer Überdosis Drogen. Dies geschah einen Tag nach dem bis 2006 letzten Konzert der Gruppe, an dem er nicht mehr teilnahm.

Im August 2006 ging der Clan ein weiteres mal gemeinsam auf Tour. Dieses mal konnten sie in knapp 17 Städten in den USA auftreten. Leider fand nur ein Konzert außerhalb der USA statt, in Oslo. Momentan gibt es Gerüchte, der Clan würde sich auflösen. Diese wurden aber direkt von höchst offizieller Seite dementiert und darin begründet, dass Ghostface und Method Man auf Tour sind, RZA an drei Filmen arbeite und ein großer Teil des Rests an ihren neuen Solo-Platten arbeitet. Diese spannen wiederum das Mastermind RZA ein weiteres mal ein, so dass eine gemeinsame Zusammenarbeit des ganzen Clans momentan leider nicht möglich ist. An Raekwons für 2006 geplantem Album Built 4 Cuban Linx 2 wollen wieder mehrere Mitglieder des Wu-Tang Clans teilnehmen. Für die mittelfristige Zukunft wurde bekannt gegeben, man solle ein neuen Wu-Tang-Album erwarten. Dies wird wohl das Kapitel "Wu-Tang Clan" schließen, wird vermutet.

Diskografie [Bearbeiten] Audio [Bearbeiten]1992: Demo-Tape
1993: Enter the Wu-Tang (36 Chambers)
1993: Enter the Wu-Tang (36 Chambers) Instrumentals
1993: Da Mystery Of Chessboxin' (Promo CD)
1994: Radio-One Freestyle Session
1997: Wu-Tang Forever 2CD
1998: The Swarm vol.1
1999: The RZA Hits
1999: Wu-Chronicles
1999: Funkmaster Flex Hits Mix (Unreleased Promo)
2000: Hidden Chambers Mix 2CD
2000: Taste The Pain (Original Soundtrack)
2000: The W
2000: Tony Touch & Wu-Tang Clan (Wu Fam Freestyles)
2001: Iron Flag
2001: Wu-Chronicles Chapter II
2001: Wu Banga Vol. 1
2001: Wu Banga Vol. 2
2001: Wu Banga Vol. 3
2001: Wu Banga Vol. 4
2001: Wu Banga Vol. 5
2001: Wu Banga Vol. 6
2001: I Can't Go To Sleep (Promo CD)
2002: The StingKiller Beez Vol.2
2003: Respect Mine (Promo VLS)
2003: Collective
2003: Last Live Concert
2003: Wu Tang Present... The Shaolin Style
2004: Disciples Of The 36 Chambers: Chapter I, Live-Aufnahmen
2004: J-Love & Wu-Tang - Return of the Swarm Pt 2
2004: Legend of the Wu-Tang Clan (Wu-Tang Clan`s Greatest Hits)
2005: Full Cycle Model 10304
2005: The Lost Anthology 2CD (Freestyles & Unreleased Tracks)
2005: Dreddy Kruger presents:Wu-Tang Meets The Indie Culture
Als offizielle Alben sind erschienen: Enter the Wu-Tang (1993), Wu-Tang Forever (1997), The W (2000) und Iron Flag (2001). Bei allen anderen handelt es sich entweder um Sampler, Promo CDs oder sogenannte unoffizielle Internetmixtapes, was ebenfalls auf die Kategorie "Rares" (s.u.) zutrifft.

Rares [Bearbeiten]Wu-Tang Clan Hidden Chambers 1-9 (9 Albums)
Wu-Tang Clan Rare Shit Vol. 1 (18 Tracks)
Wu-Tang Clan Unreleased, Rare & B-Sides (4CD)
Wu Bangas Volume 1-6 (6 Albums)
Wu Blendz (32 Tracks) Unreleased
Dynasty Vol.1 (19 Tracks)
Shaolin (18 Tracks)
Hier handelt es sich jedoch nicht um offiziell erschienene Alben!

DVD [Bearbeiten]1990: Shaolin Fist Of Fury
1990: Snakefist Of A Buddhist D
2001 (Streetdate): Sleeping Fist (Org. Release 1978)
2001 (Streetdate): Shaolin King Boxer (Org. Release 19??)
2001 (Streetdate): Return of the Deadly Blade (Org. Release 1981)
2002: Old Skool Kung Fu
2002 (Streetdate): Fearless Master (Org. Release 2002)
2002 (Streetdate): Kung Fu of 8 Drunkards (Org. Release 2002)
2002 (Streetdate): They Call Me Phat Dragon (Org. Release 1979)
2003: 5 DVD Disc Set - Volumes 6-10 - Special Collectors Edition
2003 (Streetdate): Sandman (Org. Release 19??)
2004: Disciples Of The 36 Chambers: Chapter II, Live-Aufnahmen
2005 (Streetdate): 18 Fatal Strikes (Org. Release 1981)
2005: Kung Fu Punishers
2005: Wrath Of The Avengers
2005 (Streetdate): Fists of Legends 2: Iron Bodyguards (Org. Release 1996)
2005 (Streetdate): 5 Element Kung Fu (Org. Release 19??)
2006 (Streetdate): Legend Of The Wu-Tang The Videos


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Montag, 22. Januar 2007
Tupac Amaru Shakur ( Rapper )

Tupac Amaru Shakur, Künstlername 2Pac (alias MC New York, Makaveli (The Don)), (* 16. Juni 1971 in Brooklyn, New York City, New York als Lesane Parish Crooks; † 13. September 1996 in Las Vegas, Nevada) war einer der erfolgreichsten US-amerikanischen Rap-Musiker. Er verkaufte weltweit mehr als 60 Mio. Tonträger und veröffentlichte das erste Doppelalbum in der Geschichte des Hip-Hop. Auch nach seinem Tod sind seine Archivaufnahmen Verkaufserfolge. Derzeit ist das zehnte post mortem veröffentlichte Album erhältlich.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Biographie
2 Postume Veröffentlichungen
3 Stil
4 Diskografie
4.1 Alben
4.2 Compilations, Bootlegs und Features
5 Filmografie
6 Videografie
7 Weblinks



Biographie
Chartplatzierungen

Singles

California Love (feat. Dr. Dre)
DE: 7 - 01.04.1996 - 20 Wo.
AT: 9 - 28.04.1996 - 12 Wo.
How Do You Want It
DE: 74 - 22.07.1996 - 6 Wo.
I Ain't Mad At Cha
DE: 86 - 06.01.1997 - 4 Wo.
Runnin' (feat. Notorious B.I.G.)
DE: 84 - 20.04.1998 - 5 Wo.
Changes
DE: 2 - 22.02.1999 - 19 Wo.
AT: 6 - 21.03.1999 - 12 Wo.
Dear Mama
DE: 81 - 21.06.1999 - 4 Wo.
Baby Don't Cry (feat. Outlawz)
DE: 25 - 07.02.2000 - 9 Wo.
Until The End Of Time
DE: 33 - 04.06.2001 - 14 Wo.
AT: 64 - 15.07.2001 - 2 Wo.-->
Letter 2 My Unborn Child
DE: 76 - 26.11.2001 - 8 Wo.
Thugz Mansion (Feat. Nas)
DE: 74 - 03.03.2003 - 6 Wo.
Runnin' (Re-Release) (feat. Notorious B.I.G.)
DE: 12 - 12.01.2004 - 14 Wo.
AT: 19 - 04.01.2004 - 18 Wo.
Ghetto Gospel
DE: 3 - 09.05.2005 - 21 Wo.
AT: 3 - 08.05.2005 - xx Wo.
Alben

Me Against The World
DE: 23 - 15.05.1995 - 14 Wo.
All Eyez On Me
DE: 16 - 04.03.1996 - 14 Wo.
R U Still Down? (Remember Me)
DE: 25 - 08.12.1997 - 3 Wo.
AT: 23 - 18.01.1998 - 4 Wo.
Greatest Hits
DE: 9 - 07.12.1998 - 32 Wo.
AT: 15 - 28.03.1999 - 11 Wo.
Still I Rise (2 Pac & Outlawz)
AT: 48 - 30.01.2000 - 1 Wo.
Until The End Of Time
DE: 23 - 16.04.2001 - 21 Wo.
AT: 63 - 29.04.2001 - 4 Wo.

Tupac Shakur wuchs als Sohn von Afeni Shakur in schwierigen Verhältnissen auf. Seinen leiblichen Vater lernte er nicht kennen. Sein Stiefvater, Dr. Mutulu Shakur – Bruder der Bürgerrechtlerin Assata Shakur und Vater von Tupacs Halbschwester – wurde nach einem Banküberfall zu 60 Jahren Haft verurteilt. Den Großteil seiner Jugend verbrachte Shakur mit seiner Mutter und seiner Halbschwester in ständig wechselnden Unterkünften in New York. Seine Eltern waren Anhänger der Black-Panther-Bewegung, welcher der Rap-Musiker den Namen Tupac Amaru verdankt – eine Anspielung auf einen Freiheitskämpfer der Inka-Zeit.

1986 zog Afeni Shakur mit ihren Kindern nach Baltimore, Maryland in eine zum Großteil weiße, bürgerlich geprägte Nachbarschaft. Dort besuchte Shakur die Baltimore School for the Arts. Er belegte Kurse in Literatur und Ballett, las viel und spielte Theater. Gleichzeitig fing er an zu rappen. Obwohl er seiner sozialen Herkunft wegen ein Außenseiter war, bezeichnete er später bei vielen Gelegenheiten die Jahre in Baltimore als die glücklichsten seines Lebens; er sah sich gegenüber den anderen Jugendlichen in seiner Nachbarschaft als vom Schicksal privilegiert und erkannte die Bedeutung von Bildung. Im Jahre 1988 zog seine Mutter jedoch zwecks Arbeitssuche an die Westküste und ließ sich dort in Marin City, Kalifornien nieder. Damit entwurzelte sie den nach einer Vaterfigur suchenden Shakur ein weiteres Mal. Tupac selbst sah den Umzug und seinen damit verbundenen Schulabbruch rückblickend als entscheidenden Punkt „where I got off track“ („an dem ich auf die schiefe Bahn geriet“).

In den Ghettos von Oakland schaute er zu den erfolgreichen Zuhältern und Drogenhändlern seines Viertels auf und versuchte sich schließlich selbst im Drogenhandel. Gleichzeitig aber kam er mit Leuten aus dem Musikgeschäft zusammen, die ihm zu einem losen Engagement als Roadie, Tänzer und schließlich auch Rapper bei der Rapgruppe Digital Underground verhalfen. Mit einem Auftritt in dem Digital-Underground-Titel „Same Song“ machte er auf sich aufmerksam und erhielt seinen ersten Soloplattenvertrag bei der Firma Interscope Records. 1991 veröffentlichte Tupac Shakur sein erstes Album 2Pacalypse Now. Zwei Jahre später folgte Strictly 4 My N.I.G.G.A.Z. Neben der Musik trat Shakur in einer Reihe von Filmen auf.

Wiederholte Gewaltdelikte brachten ihm zudem eine Reihe von Gerichtsverfahren ein. Auf der anderen Seite war Shakur sozial engagiert – er richtete z. B. ein Sorgentelefon für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche ein.

Shakur, der sich in Anspielung auf den berühmten florentinischen Staatstheoretiker des 15. Jahrhunderts, Niccolò Machiavelli, Makaveli nannte, geriet in eine Reihe gewalttätiger Auseinandersetzungen. 1994 wurde er angeschossen, als er sich mit Christopher Wallace – besser bekannt als „The Notorious B.I.G.“ – und Sean Combs alias Puff Daddy in den Time Square's Quad Recording Studios von New York traf, um einen neuen Titel einzuspielen. Er wurde von fünf Schüssen getroffen, einer davon traf ihn am Kopf. Er überlebte den Angriff und beschuldigte Combs und Wallace für das Attentat, was der Beginn der sog. East Coast vs. West Coast-Fehde wurde. Im Jahr 1995 wurde Shakur wegen sexueller Belästigung zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, er verbüßte jedoch nur elfeinhalb Monate, da er vom Chef des Labels Death Row Records, Suge Knight, für 1,4 Mio. US-Dollar Kaution ausgelöst wurde. Im Gefängnis schrieb Shakur das Drehbuch Live 2 Tell, das vom Ausstieg eines Drogenkönigs erzählt. Die Dreharbeiten zum Film sollen angeblich März 2006 beginnen und von seiner Mutter als Produzentin überwacht werden.

Tupac Shakur wurde am 7. September 1996 erneut angeschossen, am 13. September erlag er den Schussverletzungen. An einer roten Ampel Ecke East Flamingo Road/Koval Lane fielen Schüsse auf den schwarzen BMW 750i, in dem sich der Rapper befand. Vier Kugeln durchschlugen die Reifen, fünf die Beifahrertür und drei Projektile zerschlugen die Fensterscheiben. Die Kugeln trafen Shakur in die Brust und zerrissen seine Herz-Lungen-Arterie, eine Kugel ging durch die rechte Hüfte in den Unterleib, die zweite in die linke Hand. Der ebenfalls sich im Wagen befindende Suge Knight erlitt einen Streifschuss am Kopf.

Bis heute ist der Mord ungeklärt. Orlando Anderson, der als Hauptverdächtiger galt, wurde am 29. Mai 1998 in Los Angeles erschossen. Er war vor der Tat von einer Gruppe um Shakur zusammengeschlagen worden, weil er ein Mitglied des Labels Death Row Records ausgeraubt haben soll. Dies wurde als Motiv vermutet. Die Körperverletzung war von Überwachungskameras aufgezeichnet worden und führte später zu empfindlichen Strafen für Mitglieder der Gruppe. Die Täterschaft Andersons und die Frage, ob tatsächlich Rache sein Motiv für die tödlichen Schüsse gewesen sein könnte, bleibt offen. Der einzige Zeuge, der den Attentäter beschreiben konnte, war Shakurs Cousin Yafeu Fula, Mitglied der Outlawz (als Yaki Kadafi). Fula starb jedoch im November 1996 an den Folgen eines Kopfschusses.


Postume Veröffentlichungen
Auch nach seinem Tod erscheinen weiterhin Werke, die bisher unveröffentlichtes Material enthalten. Jüngstes Beispiel ist Ghetto Gospel, das 2005 veröffentlicht wurde. Das Lied, dessen Refrain von Elton John gesungen wird, schaffte es in Großbritannien und Australien an die Spitze der Singlecharts.


Stil
Die Texte von Shakurs Titeln, etwa auch gemeinsam mit den Musikern Snoop Dogg, Dr. Dre und der Gruppe Outlawz veröffentlicht, drehen sich um Ghetto-Erfahrungen und Rassendiskriminierung. Dabei bedient er sich einer expliziten, teils gewaltverherrlichenden Sprache. Jugendliche Polizistenmörder gaben an, von seinem Lied Souljah's Story zu ihrer Gewalttat inspiriert worden zu sein. Der teilweise gewaltfördernden Sprache stehen aber auch Stücke mit gefühlvollen Texten gegenüber, etwa „Keep Ya Head Up“ oder „Dear Mama“. In Hiphop-Kreisen wird 2Pac eine unverwechselbare, lyrische Fähigkeit im traditionellem Sinn von Literatur zu gesprochen. Amerikanische Sprachwissenschaftler analysierten seine Werke und stellten sogar vielfache Interpretationsmöglichkeiten der Sätze fest.


Diskografie
Alben
1991 - 2Pacalypse Now
1993 - Strictly 4 My N.I.G.G.A.Z.
1994 - Thug Life: Thug Life Vol. 1
1995 - Me Against The World
1996 - All Eyez On Me (Doppel-CD)
1996 - Makaveli: The Don Killuminati – The 7 Day Theory
Postum

1997 - R U Still Down? (Remember Me) (Doppel-CD)
1998 - Greatest Hits (Doppel-CD)
1999 - Still I Rise
2000 - The Rose That Grew From Concrete Vol. 1
2001 - Until The End Of Time (Doppel-CD)
2002 - Better Dayz (Doppel-CD)
2003 - Resurrection Soundtrack
2004 - 2Pac Live
2004 - Loyal To The Game
2005 - The Rose That Grew From Concrete Vol. 2
Compilations, Bootlegs und Features
1991 - Nothing But Trouble Soundtrack
1993 - Poetic Justice Soundtrack
1994 - Above The Rim Soundtrack
1994 - MC Breed feat. 2Pac, Song „Gotta Get Mine“
1994 - Album „Cocktails“, Song „We do this“ (feat. Too Short, MC Breed und Father Dom)
1994 - Bone Thugs-n-Harmony feat. 2Pac, Song „Thug Luv“
1995 - Bad Boys Soundtrack
1995 - Smooth & 2Pac, Song „P.Y.T. (Playa Young Thugs)“
1995 - Spice 1 & 2Pac, Song „Jealous got me strapped“
1996 - Sunset Park Soundtrack
1996 - Supercop Soundtrack
1997 - Gang Related Soundtrack
1997 - Gridlock'd Soundtrack
1997 - How to be a Player Soundtrack
1998 - In His Own Words
1998 - Black Spring Break Soundtrack
1998 - Ringmaster Soundtrack
2000 - The Lost Tapes
2000 - The Here After (feat. Notorius B.I.G.)
2000 - Scary Movie Soundtrack
2001 - Album „Retaliation, Revenge and Get Back“, Song „Initiated“ (feat. Daz Dillinger, Kurupt The Kingpin und Outlawz)
2002 - Hip Hop Story Tha Movie
2003 - 8 Mile Soundtrack
2003 - Nu-Mixx Klazzics (Death Row Records)
2003 - Tupac: Resurrection
2003 - The Prophet – The Best of the Works... (Death Row Records)
2004 - 2Pac Live (Death Row Records)
2004 - Official GTA: San Andreas Soundtrack
2005 - Ready 2 Die
2005 - Tupac: Live at The House of Blues (Live CD)
2005 - How High OST
2006 - A Decade Of Silence
2006 - Pac's Live



Filmografie
1987 - A Different World (TV Serie)
1991 - Nothing But Trouble (Spielfilm)
1992 - Juice (Spielfilm)
1993 - Poetic Justice (Spielfilm)
1994 - Above The Rim (Spielfilm)
1996 - Saturday Night Special (US TV)
1996 - Bullet – Auge um Auge (Spielfilm)
1997 - Thug Immortal: The 2Pac Shakur Story (DVD)
1997 - Gang Related (Spielfilm)
1997 - Rhyme & Reason (DVD)
1997 - Gridlock'd (Spielfilm)
2002 - Before I Wake (DVD)
2002 - Thug Angel: The Life Of An Outlaw (DVD)
2003 - Tupac Vs. (DVD)
2003 - Tupac: Resurrection (Biographie DVD)
2005 - Tupac: Live at the House of Blues (Live Konzert DVD)



Videografie
1991 - Static
1991 - Trapped (Version 1)
1991 - Trapped (Version 2)
1992 - Brenda's Got a Baby
1992 - If My Homie Calls
1993 - Holler If Ya Hear Me
1993 - I Get Around
1993 - Keep Ya Head Up
1993 - Papa'z Song
1994 - Pour Out a Little Liquor
1994 - Cradle to the Grave
1994 - How Long Will They Mourn Me?
1994 - Shit Don't Stop
1995 - Dear Mama
1995 - So Many Tears
1995 - Temptations
1995 - California Love
1995 - California Love (RMX)
1996 - 2 of Amerikaz Most Wanted
1996 - How Do U Want It
1996 - How Do U Want It (Stage Version)
1996 - How Do U Want It (xxx-Version)
1996 - Hit 'Em Up
1996 - I Ain't Mad at Cha
1996 - All Bout You
1996 - Made Figgaz
1996 - Made Niggaz (Uncut)
1996 - Made Niggaz (Unreleased 360 Degrees Camera Shot Only)
1996 - Toss It Up
1996 - Toss It Up (Unreleased Alternate Beach Version)
1996 - To Live and Die in L.A.
1997 - Hail Mary
1997 - Hail Mary (with Outlawz appearence)
1997 - Wanted Dead or Alive
1997 - I Wonder If Heaven Got a Ghetto
1998 - Do For Love
1998 - Changes
2000 - Unconditional Love
2000 - Baby Don't Cry
2001 - Until the End of Time
2001 - Letter 2 My Unborn
2002 - Thugz Mansion (acoustic)
2003 - Runnin' (Dying to Live)
2005 - Ghetto Gospel
2006 - Pac`s Life feat. T.I & Ashanti

MFG euer easside17

easside88 um 23:15:09 | Kategorie: Blogs | Sichtbar: Öffentlich
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