Freitag, 16. Juni 2006
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Nachlese zum Spiel und den Geschehnissen in Dortmund
So, mittlerweile dürfte sich rumgesprochen haben, daß Deutschland sicher ins Achtelfinale eingezogen ist, nachdem Ecuador gegen Costa Rica Schützenhilfe leistete und Deutschland selbst den Grundstein am Mittwoch Abend mit dem Sieg gegen Polen legte.
Da der allseits geschätzte Admin schon das Spiel fachmännisch analysiert hat, werde ich mal das Drumherum in Dortmund schildern.
Bereits seit dem frühen Nachmittag füllte sich die Innenstadt (Ort des Fan-Festes) und die Zufahrtswege zum Stadion. Das Spiel galt als brisant, da Polen ja ausscheiden konnte und das Freundschaftsband zwischen deutschen und polnischen Fans nicht gerade dick ist. Überdies mußte von beiden Seiten mit Hools gerechnet werden. Dementsprechend massiv war der Aufmarsch der Sicherheitskräfte, zu dem auch SEK-Kräfte in Kampfmontur gehörten. Die Stimmung zwischen Polen und Deutschen selbst sei zwar freundlich- höflich, aber doch merklich distanziert gewesen sein, jedenfalls sei das kein Vergleich zur Party am Samstag mit den Schweden und den T&T-Fans gewesen.
Am Nachmittag dann der erste Alarm: 40-50 polnische Hools wurden von den deutschen Sicherheitskräften, die an dem Tag extra mit angereisten Kollegen aus Polen kooperierten, auf dem Alten Markt gesichtet. Sie wurden eingekesselt und einer nach dem anderen abgeführt, alles hat prima geklappt. Doch am Abend schien eine Panne erfolgt zu sein: gegen 19 Uhr machte eine Streife ca. 100 deutsche Hools aus, die sich ebenfalls auf dem Alten Markt vor einem Café sammelten. Die Frage war, wie kamen so viele unbemerkt dahin, warum erst so spät entdeckt? Erneut entschied sich die Staatsmacht den Kessel anzuwenden, da er sich gegen die polnischen Hools bewährte, doch diesmal hat das net ganz so gut geklappt. Einige Hools werten sich und konnten ausbrechen und in die Stadt flüchten. Dort waren wohl noch einige unentdeckte polnische Hools und es kam wie es kommen mußte: Randale, Schlacht gegen SEK und Polizei, Prügeleien unter den Hools. Die Bilanz: 430 Festnahmen (230 deutsche, 200 polnische Radaubrüder). Obwohl die Lage alsbald unter Kontrolle war, stellt diese Panne doch einen echten Wehrmutstropfen dar, zumal dieser Fehler nicht passieren durfte. Ich bin mir aber sicher, daß das nicht noch einmal vorkommt.
Im Stadion und auf dem Friedensplatz vor der Leinwand selbst war die Lage unter Kontrolle und die Stimmung zwischen Deutschen und Polen besser.
Zum sportlichen Teil möchte ich nur noch zum Ausdruck bringen, daß ich mich sehr darüber freue, daß das Stadion eine weltweite Super-Publicity gekriegt. Fans, Reprter, Teams und andere zeigten sich schwer beeindruckt von Atmospähre und Stimmung des Stadions und Dortmund hat sich wieder einmal als magischer Glücksbringer erwiesen . Weiter so!
Revierwolf um 12:08:33
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