Samstag, 04. März 2006
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"Signal Iduna Park" vs. "Am Westfalenstadion"...
...oder wie sich die Bennung eines Verbindungsweges langsam aber sicher zu einem Dortmunder Politikum entwickelt. Kurzer Hintergrund: letzten Mittwoch fasste die Bezirksvertretung Innenstadt-West, die für die Namensgebung zuständig ist, m.W. einstimmig (SPD, CDU, Grüne, FDP, PDS, DVU) den Beschluß, den Verbindungsweg "Am Westfalenstadion" zu taufen, weswegen BVB und die Signal Iduna Gruppe auf die Barrikaden gehen.
Der Streit um einen Namen für den Fuß- und Radweges zum Signal Iduna Park wird die Politik möglicherweise erneut beschäftigen. Denn der BVB macht Front gegen die Erinnerung an das Westfalenstadion.
"Am Westfalenstadion" soll der Verbindungsweg zwischen Wittekindstraße und Strobelallee nach dem Beschluss der Bezirksvertretung West heißen. Dort hatten SPD wie CDU wie berichtet einmütig gegen den Vorschlag der Verwaltung "August-Lenz-Weg" votiert. Was beim BVB auf heftige Kritik stieß.
Das wiederum stößt beim CDU-Fraktionssprecher in der Bezirksvertretung Jörg Tigges auf Unverständnis. "Wenn die Namensgebung dem BVB so wichtig ist, hätte man uns das auch näher bringen müssen", erklärte er gestern gegenüber den Ruhr Nachrichten. "Die Entscheidung für den Namen Am Westfalenstadion ist keinesfalls ein Affront gegen den BVB gewesen", betont der CDU-Mann. Es sei um die Erinnerung an den Namen Westfalenstadion gegangen.
Gleichwohl zeigt sich Tigges nach einem Anruf bei BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke weiterhin gesprächsbereit. Er schließt nicht aus, dass die Entscheidung in der Bezirksvertretung noch einmal diskutiert wird und dann die Argumente des BVB mit einbezogen werden. Ob es dann eine neue Entscheidung der Politik gibt, ist für Tigges völlig offen. "Man wird aber sicher zu einer Entscheidung kommen, die alle zufrieden stellt."
Für Bezirksvorsteher Hans-Ulrich Krüger (SPD) allerdings nicht. "Ich glaube nicht, dass wir an der Namensgebung noch etwas ändern", erklärte er auf RN-Anfrage. Und fragt: "Warum soll eigentlich nicht an das Westfalenstadion erinnert werden""
Auch mit den Kompromissvorschlägen der BVB-Fanabteilung, die der Bezirksvertretung "mangelndes Fingerspitzengefühl" vorwirft, kann Krüger wenig anfangen. Ihre Idee: Wenn schon nicht nach dem ersten BVB-Internationalen August Lenz, könnte der Weg nach Alt-Star Lothar Emmerich (aus Dorstfeld!) oder dem Ex-SPD-Politiker Hermann Heinemann benannt werden.
Quelle: Ruhr Nachrichten vom 04.03.2006
Mein Kommentar:
Ich begrüße es sehr, daß die Kommunalpolitiker in der Innenstadt - West parteiübergreifend ein Gespür für Traditionspflege bewiesen und diesen Beschluss gefasst haben. Ich hoffe sehr, daß er Bestand haben wird. Stattdessen echauffiert man sich beim BVB darüber, daß der „Image - Faktor“ Schaden nehme. Könnte es nicht sein, daß das Ansehen der Sportstadt Dortmund bereits dadurch Schaden genommen hat, indem ein für die ganze Region stehender Name eines unbestrittenen Wahrzeichens der Stadt dem Kommerz zum Opfer gefallen ist?
Revierwolf um 13:29:42
| Kategorie: Blogs | Sichtbar: Öffentlich
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1 Kommentar
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